Die Anzahl der Autodiebstähle hat sich im Vergleich zu den Zahlen vor dem Millenium drastisch reduziert. Wurden Anfang der 90er in Deutschland noch mehr als 100.000 Autos geklaut, so sind die Diebstähle seit 2006 konstant immer unter 20.000 gewesen. Nur geringer sind sie leider auch nicht mehr geworden. Der entstandene Schaden ist in den letzten Jahren sogar stetig am steigen.
Der Gesamtverband der Versicherer der GDV hat eine Statistik der Anzahl der Diebstähle von kasko versicherten Autos, der Ort des Geschehens, sowie Marken und Modelle erstellt und auf seiner Seite veröffentlicht. Aus den Zahlen geht hervor, dass die meisten Fahrzeuge in der Stadt Berlin gestohlen werden. Es wurden im Jahr 2016 in der Bundeshauptstadt 3477 KFZ gestohlen, das ist ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr von 7,9 Prozent und entspricht 3,8 PKW pro Tausend versicherten Fahrzeugen, sowie etwa zehn Diebstählen pro Tag. Nimmt man die Zahlen von Hamburg, was Rang Nummer zwei inne hat, kann man feststellen dass hier weniger als ein Drittel Autos ihren Besitzer unfreiwillig wechseln. Die Gesamtzahl wird nur von dem gesamten Bundesland Nordrhein – Westfalen übertroffen, wobei hier die Diebstahlrate pro Tausend versicherter Autos nur bei 0,5 liegt. Des weiteren geht aus dieser Statistik hervor, wenn man die absoluten Zahlen betrachtet, dass die beliebtete Marke VW ist. Nimmt man die Diebstahlrate je versicherten Fahrzeuges zur Hand dann zahlt der Land Rover, gefolgt von Porsche und Audi, zu der begehrtesten Marke. Bei den Modellen, kann man beobachten, dass besonders SUVs besonders beliebt sind. Der Spitzenreiter ist hier der Toyota Land Cruiser, noch vor Audi Q7 und BMW X6. Doch wie kann man sich am besten davor schützen?
Der Ratschlag des Versicherungsverbandes besagt, dass man sein Fahrzeug möglichst in der Garage abstellen. Steht dies nicht zur Option, dann sollte man nicht in dunklen Ecken parken, sondern lieber ein belebterer Teil der Strasse, wo sich mehr Leute aufhalten. Ganz egal wie kurz das Auto verlassen wird, der Schlüssel des Fahrzeugs muss immer abgezogen werden, sowie Fenster, Türen, Schiebedach sollten sicherheitshalber geschlossen werden. Ein Zweitschlüsssel sollte genausowenig wie Original Papiere innerhalb des PKW aufbewahrt werden. Auch auf das akustische Signal beim Schließen sollte immer geachtet werden, da dieses Signal von Dieben mit Hilfe eines Funkblockers unterbunden werden kann.
Welche weiteren Möglichkeiten gibt es noch das Fahrzeug zu sichern?
Die meisten modernen Fahrzeuge verfügen über eine eingebaute Alarmanlage. Die Qualität dieser ist von dem jeweiligen Modell abhängig. Bei Luxusmodellen sind die Autos meistens mit einem zusätzlichen Assistenten System ausgestattet. Hier kann das Fahrzeug sowohl geortet werden, als auch per Fernsteuerung aussgeschaltet werden. Doch auch hier finden professionelle Diebe eine Lösung, wie in diesem Bericht aufgezeigt. Bei Mittelklasse Modellen wird meist nur auf akustische Signalgeber zurück gegriffen, was nur einen Teil des Schutzes abdeckt und von geübten Dieben leicht außer Kraft gesetzt werden kann und beispielsweise bei dem Diebstahl von Autoteilen oft nicht ausgelöst wird. Das mindeste was eine Alarmanlage bieten sollte ist ein GPS Sender, um das gestohlene Fahrzeug schnellst möglich orten zu können. Dies bringt uns zu den nachrüstbaren Alarmanlagen. Die drei gängigsten Lösungen wollen wir kurz vorstellen.
Wenn ein Dieb schnell ein Auto stehlen will, dann sucht er das Modell aus wo er meint die wenigsten Hindernisse zu haben. Dies kann oft ein älteres Fahrzeug sein, weil es vermeintlich schneller zu knacken ist. Hat man nur wenige Hundert Euro für sein Auto ausgegeben, dann ist die Sinnhaftigkeit eines Einbaus einer kostspieligen Alarmanlage fraglich. Hier hat man die Möglichkeit sich eine Attrappe einzubauen. Diese hat zwar keine wirkliche Funktion, da sie nur aus einem aufklebbaren, blinkenden, oft Solar betriebenen LED Lämpchen besteht und wird zwar keinen Profidieb abhalten, kann aber dazu führen, dass ein Dieb sich doch lieber für das nächst beste Auto entscheidet. Die Anschaffungskosten mit etwa 15 Euro sind hier relativ gering. Ein Gadget was man sich anschaffen kann, wenn man nur wenig in sein Auto investiert hat.
Ein weiteres sehr einfaches und schnell zu instalierendes Modell, sind Micro Alarmanlagen oder auch Einsteckysteme. Hier wird wie man dem Namen entnehmen kann ein kleines Gerät am Zigarettenanzünder eingesteckt. Im Gegensatz zu den Attrappen wird hier ein akustischer Alarm ausgelöst, bei Erschütterungen. Je nach Modell verfügen Alarmsysteme auch noch über eine SIM Karte die den Besitzer per Anruf oder SMS benachrichtigt und das Auto ortbar macht, sowie auch über Kameras die den Dieb filmen können. Der Nachteil ist jedoch, dass sie bei entdecken schnell unschädlich gemacht werden kann, und einfach abgezogen und weggeschmissen werden kann.
Eine professionelle nachrüstbare Alarmanlage reagiert still und effektiv. Sie sollte einen stillen Alarm ans Handy auslösen, über einen GPS Sender verfügen, die Notrufzentrale automatisch verständigen, den Innenraum mit Radarsensoren überwachen sowie eine Kamera eingebaut haben. Natürlich sollte sie auch so verbaut werden, dass sie nicht schnell entfernt werden kann. Weitere Infos findet man in der Abenteuer Auto Reportage. Der Preis liegt hier im Schnitt bei etwa 300 Euro, kann je nach zusätzlich eingebauten Modulen variieren.