Sie haben die Qual der Wahl ob sie einen günstigen 1700 übertakten oder gleich den teureren X1800 kaufen. In diesem Artikel werden Vor- und Nachteile sowie der Kostenfaktor analysiert.
Im Netz gibt es schon einige Benchmarks, die einen AMD Ryzen 7 1700 auf dem Niveau eines 1800X zeigen. Der 1700 wurde dafür natürlich stark übertaktet. Da stellt sich natürlich die Frage welchen Prozessor sie sich anschaffen. Der 1700 kostet im Vergleich 200 Euro weniger als der AMD-Spitzenreiter 1800X. Die Architektur der beiden Prozessoren ist aber grundlegend gleich. Sie unterscheiden sich nur von der Taktfrequenz. Der 1700 hat 3GHz und der 1800X 3,6GHz. Sie müssten alle Kerne des 1700 um circa 1GHz übertakten um an das Niveau des 1800X herranzukommen.
Modell | Kerne/Threads | Basistakt/Turbo | Cache | TDP | Preis DE |
---|---|---|---|---|---|
AMD Ryzen 7 1800X | 8/16 | 3,6/4,0 GHz | 16 MB | 95 Watt | 559 Euro |
AMD Ryzen 7 1700X | 8/16 | 3,4/3,8 GHz | 16 MB | 95 Watt | 449 Euro |
AMD Ryzen 7 1700 | 8/16 | 3,0/3,7 GHz | 16 MB | 65 Watt | 359 Euro |
AMD Ryzen 1700 übertakten
Zum einen brauchen sie ein wenig Fingerspitzengefühl wenn sie den 1700 übertakten und die richtigen Werte im Bios herauszufinden. Zum anderen sollten sie natürlich das Wissen haben, um den Prozessor nicht beim ersten versuch zu beschädigen. Das Übertakten kann nämlich auch ganz schnell mal schief gehen. Zwar haben Mainboards Sicherheitsmechanismen die das verhindern sollten, aber es kann durchaus auch mal eine CPU kaputt gehen. Im schlimmsten Falle kann es passieren, dass sogar noch andere Hardware wie RAM oder Mainboard Schaden nehmen.
Wasserkühlung und guter Chipsatz
Ein weiterer Punkt wäre die Kühlung, denn der Prozessor entwickelt bei einer Übertaktung viel mehr Wärme die abgeführt werden muss. Dies beeinflusst auch die Lebensdauer eines Prozessors ungemein. Mit einer Luftkühlung werden sie es wohl kaum schaffen den 1700 auf dem Leistungsniveau des 1800X zu betreiben. Folge dessen enstehen hier wieder Mehrkosten von ca. 100 Euro für eine fertige Kompaktwasserkühlung. Momentan sind noch keine fertigen Kompaktwasserkühlungen für den AM4 Sockel verfügbar.
Um den 1700 übertakten zu können ist der richtige Chipsatz auf dem Mainboard sehr wichtig. Hier kommt nur der X370 Chipsatz in Frage. Boards mit diesem Chipsatz kosten dann aber schon gute 80 Euro mehr, als die für normale Anwender. Das günstigste Mainboard mit X370 Chipsatz kommt von Biostar und wird aktuell für circa 160 Euro angeboten.
Leistung bei Übertaktung testen
Um die Leistung ihres übertakteten AMD Ryzen 7 1700 zu testen empfiehlt sich das Programm Cinebench. Die Stabilität ihrer Einstellungen können sie am besten mit Prime95 testen. Dieses Tool lastet alle ihre Kerne zu 100 Prozent aus. Lassen sie das Programm am besten eine Stunde lang durchlaufen und überwachen sie dabei kontinuierlich die CPU Temperatur. Für die Überwachung der Temperatur können sie beispielsweise den open Hardware Monitor nutzen.
Fazit
Wenn sie alles in allem mal die Kosten zusammen rechnen, kommen sie auf circa 180 Euro an Mehrkosten wenn sie einen 1700 übertakten. Wählen sie das günstigste verfügbare Mainboard wären es 160 Euro an Mehrkosten. Es lohnt sich also zur Zeit nicht einen günstigen 1700 auf Niveau eines 1800X zu übertakten. Der Aufwand ist für die gesparten 40 Euro einfach zu groß. Zudem kommt eine verkürzte Lebensdauer des Prozessors. Wenn sie wirklich die Leistung eines 1800X brauchen, gönnen sie sich ihn.
Die Sache sieht um einiges besser aus, wenn sie über eine individuelle Wasserkühlung aus ihrem alten Rechner verfügen. Es kommt zwar auch wieder das teurere Mainboard zum Einsatz aber es gibt AM4 Umrüst-Kits für den Kühlkörper. Diese kosten gerade einmal 1,90 Euro. Sie wären dann bei circa 42 Euro Mehrkosten. Eine Ersparnis von circa 160 Euro kann sich dann doch schon lohnen.
Weitere Details zu AMD und Ryzen finden sie hier
Artikelbildquelle: Foto Largo-Art