Das Arbeiten oder Spielen am Computer hat sich über die Jahre hinweg verändert. Mit der Leistungssteigerung der Technik wachsen auch die Aufgaben, die mit einem Desktop-PC erledigt werden. Auch die Anwendungen über das Internet erfordern von den Nutzern mehr Aufmerksamkeit. Damit mehrere Aufgaben simultan erledigt werden können, ist es einfach und auch angenehmer mehrere Computermonitore zu nutzen. Damit steht den Anwendern mehr Platz auf dem virtuellen Schreibtisch zur Verfügung. Doch bedeutet das mehr an Arbeitsfläche tatsächlich auch eine höhere Produktivität? Wie sieht es mit der Ergonomie aus, wenn sich der Blick auf zwei Monitore anstatt nur auf einen einzelnen Bildschirm richtet?
Der Bildschirm – die Erweiterung des Schreibtisches
Mehrere Displays auf dem Schreibtisch wirken praktisch, sollen mehr Übersicht bieten und irgendwie sieht das auch schick aus. Es wirkt, als hätte man alles unter Kontrolle, auf einem Bildschirm liegen Bearbeitungsfenster verteilt, auf dem anderen Monitor signalisiert der E-Mail Eingang die eingehenden Nachrichten, ein Analysetool überwacht die Zugriffe auf den eigenen Webseiten. Natürlich erfordern die Social Media Accounts ebenfalls einen bestimmten Bildschirmbereich und schon sind die zwei Computerdisplays voll belegt. Rein theoretisch ließe sich das optische Signal aus den Displays auch noch auf weitere visuelle Geräte übertragen, zum Beispiel auf weitere Monitore oder ein Tablet-PC. Klar, dass das Smartphone ebenfalls seinen Platz auf dem Schreibtisch einnimmt und zur Produktivität beitragen soll.
Doch können wir mit diesem zusätzlichen visuellen Output an Informationen tatsächlich besser umgehen oder stört es sogar beim Arbeiten, weil wir uns durch die vielen Bereiche leichter ablenken lassen? Das Aufnehmen und Verarbeiten elektronischerSignale kostet viel von unserer Energie und nimmt unsere Aufmerksamkeit in Anspruch. Computerdisplays strengen unsere Augen an, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen. Wer Probleme hat sich zu fokussieren oder zu konzentrieren, für den bedeuten mehrere Displays Stress und eine Gefahr der Ablenkung.
Auf die Körperhaltung achten und Augen schonen
Auch in Bezug auf die Ergonomie sieht es mit einem einzelnen Monitor meist besser aus. Ein einziger Monitor lässt sich idealerweise in gerade Blickrichtung ausrichten, dabei sollen die Augen leicht nach unten gerichtet sein. Bei mehr als einem Gerät verlässt der Nutzer diese Idealausrichtung und muss seinen Kopf und den Oberkörper seitlich drehen. Je nach Dauer kann diese Position zu Verspannungen führen und den Arbeitsalltag negativ beeinflussen. Wer mit zwei Bildschirmen arbeitet, sollte darauf achten, dass zumindest einer davon möglichst gerade vor dem Gesicht platziert wird, der andere leicht seitlich.
Dementsprechend von Vorteil ist auch die Auswahl und Positionierung der benötigten Programmfenster. Die Anwendung, welche die größte Aufmerksamkeit erfordert, wird am besten so platziert, das die Augen sich vornehmlich darauf fokussieren können und man nicht zu leicht durch die Nebenschauplätze abgelenkt wird. Idealerweise sind Arbeitsplätze mit solchen Displaymodulen so gestaltet, dass der Schreibtisch über eine ergonomische Einbuchtung an der Vorderseite verfügt und die Sitzplatzausrichtung je nach Bedarf leicht angepasst werden kann. Höhenverstellbare Tische eignen sich ebenfalls für ein angenehmes und gesünderes Arbeiten.
Generell kann man aber nicht behaupten, dass die ein oder die andere Variante für alle Anwender die optimale Lösung darstellt. Es ist immer auch eine individuelle Entscheidung, ob man mit nur einem oder mit mehreren Monitoren besser zurechtkommt. Ausreichende und wiederkehrende Zeiten für Bildschirmpausen sind in jedem Fall zu empfehlen.