Meist sind in Büros nur die Mobilgeräte, Server und Computer geschützt, dabei ist auch ein weiteres Gerät gefährdet: der Drucker. Nach einer Studie von Spiceworks sehen nur 18 Prozent der befragten IT-Spezialisten den Drucker als Sicherheitsbedrohung an. Dabei gab und gibt es auch heute noch genug Fälle die beweisen, dass wir unsere Printer schützen müssten. Im vergangenen Jahr wurden Drucker an vielen deutschen Universitäten gehackt, um rassistische und antisemitische Schriften auszudrucken. Wir erklären Ihnen, wie Sie sich davor schützen können.
Wie werden die Drucker gehackt?
Das Hacken von Druckern kann beispielsweise durch die Benutzung von Druckersprachen erfolgen. So wurde auch die Sprache PJL von HP, Firma für Drucker und für Druckerpatronen, entwickelt, um Druckaufträge besser steuern zu können. Bei Druckern, die mit dem Netzwerk verbunden sind, können bei richtiger Eingabe der Sprachen Dateien aus dem Netzwerk ausgelesen, Passwörter gesetzt oder ein Angriff gestartet werden. Hackt man einen Drucker innerhalb eines Netzwerkes, reicht für Hacker schon die IP-Adresse des Druckers aus, um auf den Drucker zugreifen zu können.
Verschiedene Arten des Hackens
- Botschaften können ausgedruckt werden
- Veränderung der Anzeige auf der Druckerkonsole
- Einstellungen der Hardware
- Sperrung des gesamten Druckers
- freier Zugang zum Unternehmensnetzwerk
Wie kann man sich vor einem Hackangriff schützen?
Viele Geräte besitzen heutzutage schon Programme, die einen ersten Schutz vor Bedrohungen bieten. Diese Programme beinhalten beispielsweise die Abwehr von Angriffen auf das BIOS oder das Verhindern von Eindringen manipulierter Firmware. Was gibt es noch zu beachten? Die Dokumente im Ausgabeschacht sollten geschützt werden, indem der Druckauftrag vor dem Ausdrucken auf einem zweiten Server gespeichert wird und sich der Absender zunächst authentifizieren muss. So wird verhindert, dass unbefugte Personen Dokumente aus dem Ausgabefach nehmen. Weiterhin werden die Daten geschützt, indem Administratorenkennwörter gesetzt und die interne Festplatte verschlüsselt wird.
Berühmter Hackerangriffe
Ein Teenager hackt im Frühjahr 150.000 Drucker, um auf die Problematik der „Sicherheitslücke Drucker“ aufmerksam zu machen. 150.000 Personen weltweit bekamen am 4. Februar 2017 zwei Blätter mit ASCII-Kunst ausgedruckt. Diese Kunst besteht aus Zeichen und Zahlen und ist auch bekannt als Computerschrift. Der Teenager aus Großbritannien wollte mit seiner Aktion vor möglichen Angriffen warnen und riet den Leuten, ihre Drucker aus dem Internet, also dem Netzwerk zu nehmen. Der Teenager selbst hat nicht mit so einem großen „Erfolg“ seines Hackangriffes gerechnet. Da die Geschichte in vielen Schlagzeilen war und noch immer darüber berichtet wird, ist auf eine Veränderung hinsichtlich der Handhabung und Sicherung der Drucker zu hoffen.
Bild: ©istock.com/AndreyPopov