Sein RuNet plant Russland zeitweise vom Internet zu trennen, falls ausländische Angriffe auf das Land erfolgen sollte. Wie die russische Firma RozBiznesKonsalting (RBK) vor wenigen Tagen berichtete, wollen Behörden gemeinsam mit führenden Internet-Providern einen Test starten und Russland über einen gewissen Zeitraum vom World Wide Web trennen.
Sicherheitsmaßnahme
Nach einem Gesetzentwurf vom Dezember 2018 sind Internet-Provider dazu verpflichtet, bei einem Angriff durch ausländische Mächte das russischsprachige RuNet vom anderen Internet abzukoppeln. Zugleich müssen sie die Funktion des heimischen Internets sicherstellen. Die Telekommunikationsgesellschaften müssen dafür entsprechende Maßnahmen auf technischer Seite umsetzen. Das Routing des gesamten russischen Traffics muss mittels Austauschpunkten stattfinden. Die Austauschpunkte werden von Aufsichtsbehörden und den Datenschutz Roskomnadsor kontrolliert und dienen der Überwachung der Telekommunikation sowie Social Media.
Datenverkehr muss im Land bleiben
Die Kontrollinstanzen sorgen dafür, dass aller Datenverkehr in Russland verbleibt und keine Verbindung via ausländischen Servern erfolgt. Alle Internet-Provider stimmten mit dem Gesetzentwurf überein, allerdings fürchten sie erhebliche Störungen im russischen Internet und daher widersprechen sie gegen die technische Umsetzung. Das Experiment soll die Frage beantworten, wie das Gesetz realisiert werden kann und welche Probleme eventuell verursacht werden könnten. Präsident Wladimir Putin habe das geplante Gesetz bereits genehmigt. Die Umbaukosten für die Infrastruktur wird die Regierung im vollen Umfang tragen. Der Test soll noch vor April stattfinden.