Freitag , 3. Mai 2024
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ERP in der Cloud: Ausgereifte Alternative?

Komplexe ERP-Suites, die nicht auf die Bedürfnisse eines Unternehmens ausgelegt sind, führen zu Frustration. Durch neue Entwicklungen und Vorteile des Cloud-Computing wollen viele Firmen ihre digitale Ankersoftware in die Cloud verlegen. Doch ist dies immer die richtige Antwort bei Problemen mit On-Premises-Lösungen? In diesem Beitrag gehen wir dieser Frage nach.

Das Herzstück des Unternehmens

Die kleinen und mittelständischen Unternehmen mit bis zu 600 Mitarbeitern bilden in Deutschland den Wirtschaftsmotor. ERP-Systeme sind dabei für viele dieser Betriebe wie ein Herz oder Rückgrat des Unternehmens. So ist es der Dreh- und Angelpunkt für Produktionsplanung, Rechnungsstellung und viele weitere Geschäftsprozesse. Was unter ERP oder der Geschäftsressourcenplanung genau verstanden wird, erfahren Sie hier. Grundsätzlich wird unter ERP allerdings die Planung und Steuerung von Geschäftsressourcen zur größtmöglichen Effizienzsteigerung verstanden.

Auch heute noch nutzen viele kleinere Unternehmen für die ERP-Prozesse Papierdokumente. Bei größeren Betrieben kommt Unternehmenssoftware zum Einsatz. Die Einführung, die Umstellung oder das Upgrade sorgt bei vielen Unternehmen zu Problemen, weswegen eine Änderung am System häufig gemieden wird. Zukunftsorientierte Betriebe wollen häufig ihr ERP-System in die Cloud migrieren oder die Betreuung an den Hersteller auslagern, um auch auf spontane Änderungen und Beeinflussungen reagieren zu können.

Welche Beweggründe gibt es für diese Verlagerung des ERP?

Hauptsächlich gibt es zwei Gründe. Zum einen sind die Business-Vertreter von herkömmlichen Lösungen frustriert, da diese nicht geschäftsrelevant und nutzerfreundlich genug sind und sich langsam entwickeln. Auf Seiten der IT-Abteilung werden oft die hohen Kosten und Update-Fähigkeit kritisiert. Aufgrund der starken Anpassung und Individualisierung lassen sich diese häufig nicht mehr modernisieren.

Kommt es auf den Ort der Software an?

Durch diese Nachteile sind Kunden meist der Meinung, dass cloudbasierte ERP-Lösungen Abhilfe schaffen. Den Business-Software aus der Cloud ist schließlich ein Wachstumsmotor. Heutzutage geht es um Agilität und Geschwindigkeit – kleine Nachteile bei der Funktionalität lassen sich verschmerzen. Doch sieht es für die lokale Steuerung und den Betrieb vor Ort von ERP düster aus?

Cloud bietet Potenziale ist aber keine Universallösung

Cloudbasierte, zugeschnittene Komplettlösungen der ERP-Software lässt sich schwer finden. Vielmehr ist es wichtig ERP als Strategie anstatt als System zu verstehen. Denn effektives ERP soll schließlich die geschäftsrelevanten Funktionalitäten verbinden – ob On-Premises oder in der Cloud ist zunächst egal. Cloud-Technologien können dabei unterstützen, aber nicht die Strategie übernehmen.

Auch die Hersteller haben dies verstanden. Komplettsysteme in der Cloud sind daher nicht die Antwort auf alle Probleme. Für ein postmodernes System kommt es auf spezialisierte Lösungen an. Megasuites von ERP-Anbietern legen daher auf viele Teilmodule, die je nach Bedarf integriert werden können. Je nach Lösung oder Branche eignen sich manche ERP-Bereiche besser für die Cloud, manche weniger. Gerade das Asset-Management oder operationales ERP lässt sich cloudbasiert nicht gut umsetzen, weswegen es gehostet betrieben wird oder On-Premises genutzt wird.

ERP: Inhouse, Cloud oder Mix

Ob Bereiche des ERP-Systems in die Cloud ausgelagert werden, hängt von mehreren Faktoren ab. So sollte ein Unternehmen in der Lage sein, eine hochstandardisierte Lösung zu nutzen. Zudem sollte das Testing und die Qualitätssicherung im Unternehmen bereits hoch automatisiert sein, sodass es auch nach automatischen Upgrades zu keinen Problemen kommt und die Unternehmenssoftware funktioniert. Hosting-Standorte sollten zudem allen gesetzlichen und branchenspezifischen Anforderungen genügen und die Regeltreue zu erfüllen.

Die Cloud bietet daher auch im Bereich ERP viele Vorzüge für Unternehmen. Ein Allheilmittel ist sie allerdings auch nicht. Daher kann auch ein Mix aus beiden Systemen einen guten Kompromiss bilden.

Grundsätzlich ist ein cloudbasiertes ERP-System für Dienstleister und Service-zentrierte Unternehmen eine gute Entscheidung. Bei den produktgetriebenen oder anlageintensive Firmen wird sich die Adaption eines ERP-Cloud-Systems allerdings wesentlich langsamer durchsetzen. Cloud-ERP ist somit eine ausgereifte Alternative. Die herkömmlichen Systeme punkten allerdings in bestimmten Bereichen und sind daher nicht abgelöst.